Touristische Informationen
Prag erstreckt sich auf beiden Seiten der Moldau, die die Stadt auf einer Länge von 31 Kilometern durchfließt.
Die tschechische Metropole ist in zehn Verwaltungsbezirke (Prag 1-10) aufgeteilt, von denen - zumindest aus touristischer Sicht - Prag 1 der wichtigste ist. Er schließt mit den Stadtteilen Hradschin (Hradcany), Kleinseite (Malá Strana), Altstadt (Staré Mesto), Josefstadt (Josefov) und Neustadt (Nové Mesto) den Großteil des historischen Stadtkerns ein. Über 1.200 historische Objekte und Sehenswürdigkeiten befinden sich hier - die berühmtesten sind das Altstädter Rathaus mit der Astronomischen Uhr, die Karlsbrücke und die Prager Burg (Hradschin). Neben der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten kann auch ein Bummel durch die Gassen von Prag interessant sein. Hierbei lässt sich viel entdecken: historische Gebäude, charmante Cafés und urige Kneipen.
Um sich einen ersten Eindruck von der Stadt zu verschaffen, eignet sich eine Stadtrundfahrt am Besten. Es muss aber nicht immer mit einem Bus sein. In Prag werden auch organisierte Touren in einer historischen Straßenbahn oder Rundgänge zu Fuß angeboten. Bequeme Schuhe nicht vergessen, die Wege sind oft schlecht begehbar.
Jakubská 4, Prag 1. Tel./Fax.: 222 32 23 09, Mobil Tel.: 608 97 33 90, E-Mail: kultura@infokl.cz.
Auf dem umfangreichen Programm von Prague Walks stehen zahlreiche Motto-Spaziergänge durch Prag. Der dreieinhalbstündige "Grand Walk" beispielsweise, zeigt das beste der tschechischen Hauptstadt: Prager Burg, Karlsbrücke, Kleinseite, Altstadt und Jüdisches Viertel. Der Rundgang "Communism Walk" stellt wichtige zeitgeschichtliche Wendepunkte des Landes näher vor - von der Gründung der CR (1918) bis zum EU-Beitritt (2004). Auf der einstündigen "Geistertour" lernt man das mystische Prag kennen.
Eine vorherige Buchung der Rundgänge, die meist auf Englisch stattfinden, ist nicht nötig. Es reicht sich fünf Minuten vor Beginn der Tour am Treffpunkt (Staromestske námestí, vor dem Prager Informationsservice) einzufinden. Die Tickets erhält man direkt beim Fremdenführer. Eine Abholung am Hotel ist gegen eine extra Gebühr möglich.
Das ganze Programm von Prague Walks findet man im Internet unter www.praguewalks.com.
Rasínovo nábrezí, Prag 2. Tel.: 224 93 10 13, Fax: 224 93 00 22, E-Mail: pps@paroplavba.cz.
Je nach Jahreszeit werden Aussichts- und Rundfahrten auf der Moldau in Prag sowie Linienschifffahrten zu den bekannten Erholungsgebieten in der Prager Umgebung angeboten - nach Melník, zur Talsperre von Slapy und in den Waldpark Stromovka (ZOO).
Der Hauptanlegeplatz der Prager Dampfschifffahrt befindet sich am Rasin-Ufer, zwischen den Palacký- und Jirasek-Brücken - unweit der Metro-Station Karlsplatz (Karlovo námestí, Ausgang Palacký námestí).
Internet: www.paroplavba.cz.
Platnérská 4, Prag 1. Tel.: 776 77 67 79, E-Mail: info@praque-venice.cz.
Die Bootsfahrt mit einem Holzboot, das nach Vorlagen historischer Zeichnungen gebaut wurde, zeigt den Teilnehmern die Stadt aus demselben Blickwinkel, wie Fischer vor über 100 Jahren Prag gesehen haben. Die gesamte Fahrt wird von Kommentaren des Bootsführers begleitet, der über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten informiert. Im Winter bringt ein kleiner Ofen Wärme in das überdachte Boot. Getränke werden im Sommer wie im Winter angeboten.
Anlegestellen: Certovka (Kampa), Judita (bei der Karlsbrücke, Krízovnické námestí.) und Manes (in der Nähe der Metro-Station Malostranská, Kosárkovo nábrezí).
Internet: www.prague-venice.cz.
Klimentská 52, Prag 1. Tel.: 222 31 46 55, Fax: 222 31 80 17, E-Mail: pstours@pstours.cz.
Im Programm von Prague Sightseeing Tours ist unter anderem die Große Stadtrundfahrt mit dem Bus. Diese führt zur Staatsoper, zum Wenzelsplatz, zur Karlsbrücke und über den Fluss zur Prager Burg, wo man bei einem Rundgang die Burghöfe und den Veitsdom besichtigen kann. Anschließend geht die Fahrt weiter zur Altstadt. Abfahrt: täglich um 9.30 Uhr und 14 Uhr am Platz der Republik, gegenüber dem Pulverturm. Die Tour findet in Englisch statt (andere Sprachen auf Anfrage).
Internet: www.pstours.cz.
Slezská 11, Prag 2. Tel.: 724 30 18 42, E-Mail: info@ekoexpres.cz.
Stadtrundfahrten in Prag mit einer kleinen Bimmelbahn. Abfahrt: April bis Oktober am Staromestské námestí (Altstädter Ring).
Internet: www.ekoexpres.cz.
Patockova 4, Prag 6. Tel.: 296 19 18 17.
Ein etwas zugiges, aber unvergessliches Erlebnis ist die Fahrt mit der nostalgischen Straßenbahn der Prager Verkehrsbetriebe. Die Tour geht vom Straßenbahndepot Vozovna Stresovice, durch die historischen Stadtteile, bis zum Messegelände Výstaviste. Betrieben wird sie von April bis Mitte November an Wochenenden und Feiertagen. Die Tickets werden direkt in der Bahn gelöst. Abfahrtszeiten an den jeweiligen Endhaltestellen jede volle Stunde von 12 bis 17 Uhr, sonst nur auf Bestellung.
Internet: www.dpp.cz
Gogolova 8, Prag 1. Reservierungs-Hotline, Tel.: 606 60 71 53 und 777 93 30 31.
Per Velotrixi kann man sich durch Prags historisches Zentrum chauffieren lassen. Rund 20 Velotrixis sind zwischen Wenzelsplatz, Altstädter Ring, Hradschin, Kleinseite und Smíchov unterwegs. Der Vorteil: die Hightech-Dreiräder für zwei Passagiere dürfen auch in Gebieten fahren, die für Autos gesperrt sind. Wer einsteigen möchte, muss das Velotrixi nur heranwinken. Preis: bis 15 Minuten 200 KC, die 45-minütige Stadtrundfahrt kostet etwa 600 Kc.
Internet: www.velotrixi.cz.
Václavské námestí 68, Prag 1. Tel.: 224 49 71 11, E-Mail: nm@nm.cz. Geöffnet: Das Museum ist bis voraussichtlich Juni 2015 wegen Renovierung geschlossen. Metro Linien A und C bis Muzeum.
Das größte tschechische Museum wurde im Jahr 1818 gegründet und ist in einem imposanten Neorenaissance-Bau, der den Wenzelsplatz dominiert, untergebracht. In den reich geschmückten Sälen befinden sich umfangreiche ethnografische, archäologische und naturwissenschaftliche Sammlungen, darunter die größte Mineraliensammlung Europas mit über 200.000 Gegenständen. Ebenso bemerkenswert sind die Bibliothek (über 3,5 Millionen Bände) und die Münzsammlung. Ferner finden kleinere, oft sehr interessante Wechselausstellungen statt.
Bis zum Jahr 2018 soll das historische Gebäude des Nationalmuseums um den benachbarten Sitz der ehemaligen Föderalversammlung erweitert werden. Beide Gebäude werden dann durch einen unterirdischen Tunnel verbunden sein. Gleichzeitig soll das Nationalmuseum einer kompletten Grunderneuerung unterzogen werden. Durch die Verkoppelung wird das Museum mehrere Tausend Quadratmeter für Ausstellungen und andere Zwecke wie Tagungsräume gewinnen.
Internet: www.nm.cz.
Na Porící 52, Prag 8. Tel.: 22 48 16 77 23, E-Mail: muzeum@muzeumprahy.cz. Geöffnet: täglich außer Mo 9-18 Uhr. Jeden ersten Do im Monat bis 20 Uhr. Metro Linie B und C bis Florenc.
Das Museum der Stadt Prag zeigt eine Ausstellung über geschichtliche Entwicklungen der tschechischen Metropole von den Anfängen der Besiedlung bis in die neuere Zeit. Hauptattraktion ist Antonín Langweils dreidimensionales Stadtmodell aus Holz und Pappe aus dem 19. Jahrhundert, welches er in intensiver achtjähriger Arbeit erstellte. Das fast sechs Meter lange Modell stellt die ganze Altstadt und Judenstadt, die Kleinseite ohne die Petrín-Hänge, Hradcany und einen Teil von Nový Svet zur damaligen Zeit dar - ein informatives Erlebnis.
Internet: www.muzeumprahy.cz.
Villa Amerika, Ke Karlovu 20, Nové Mesto, Prag 2. Tel.: 224 91 80 13. Geöffnet: April bis September Di, Mi und Fr bis So 10-13.30 Uhr und 14-17 Uhr, Do 11-15.30 Uhr und 16-19 Uhr, Oktober bis März Di bis So 10-13.30 und 14 bis 17 Uhr. Metro Linie C bis I. P. Pavlova.
Lustschloss oder auch Villa "Amerika" wird das Gebäude genannt, in dem das Museum des Nationalkomponisten Antonín Dvorák (1841 bis 1904) untergebracht ist. Es zeigt das Arbeitszimmer Dvoráks mit zahlreichen Dokumenten. Zu sehen ist auch sein Talar, in dem er an der Universität von Cambridge sein Doktorat im Jahr 1891 erwarb. Im Sommer finden im oberen Saal regelmäßig Konzerte statt.
Internet: www.nm.cz.
17. listopadu 2, Prag 1. Tel.: 251 09 31 11, geführte Touren Tel.: 151 09 32 22, E-Mail: info@upm.cz. Geöffnet: Di 10-19 Uhr, Mi bis So 10-18 Uhr, Café Mo bis Fr 10-19 Uhr, Sa/So 12-19.30 Uhr. Metro Linie A; Straßenbahn 17, 18 bis Stromestská, Bus 133. Freier Eintritt Di 17-19 Uhr.
Die ständige Ausstellung umfasst sechs Bereiche: "Gedenkhalle" (Geschichte des Museums), "Die Geschichte des Stoffs" (Textilien und Mode), "Zeitmaschine" (Uhren und astronomische Geräte), "Geboren im Feuer" (Glas, Keramik, Porzellan), "Drucke und Bilder" (grafische Kunst und Fotografien), "Schatzkammer" (Schmuck, liturgische Gegenstände, Zinn). Neben dem riesigen Fundus von europäischem und tschechischem Kunstgewerbe verdient das aufwändige Treppenhaus mit seinen bemalten Glasflächen besondere Beachtung. Ein Geheimtipp ist der Blick aus dem Fenster der Damentoilette auf den Alten jüdischen Friedhof.
Hinweise für behinderte Besucher
Der Eingang für Rollstuhlfahrer befindet sich 40 Meter rechts vom Haupteingang (klingeln). Aufzüge und ein Behinderten-WC sind vorhanden.
Internet: www.upm.cz.
Kostelní 42, Prag 7. Tel.: 220 39 91 11, Fax: 220 39 92 00, E-Mail: info@ntm.cz. Geöffnet: Di bis Fr 9-17.30 Uhr, Sa 10-18 Uhr, So 10-18 Uhr. Straßenbahn 1, 8, 25, 26 bis Letenské námestí.
Auf einer gigantischen Ausstellungsfläche präsentiert das Museum Exponate zu den Themen Transport (Straßen-, Flug-, Eisenbahn- und Schiffstransport), Astronomie, Zeitmessung, Interkamera (Geschichte der Fotografie- und Filmtechnik), Metallurgie, Exposition der Akustik und Lärmökologie und Bergbau. Absolut sehenswert ist der Bereich zur frühen Fotografie und zur Prähistorie des Kinos sowie die Astronomische Abteilung mit Instrumenten mit denen schon die Astronomen Johannes Kepler und Tycho Brahe Sonne, Mond und Sterne beobachtet haben. Das Museum ist für einen Besuch mit Kindern gut geeignet.
Hinweise für behinderte Besucher
Das Museum ist mit dem Rollstuhl zugänglich.
Internet: www.ntm.cz.
Prager Burg, Jirská 6, Prag 1. Tel.: 224 37 22 94. Geöffnet: in der Saison täglich 9-17.30 Uhr. Metro Linie A bis Hradcanská; Straßenbahn 22, 23 bis Prazský Hrad.
In der ehemaligen Burggrafschaft auf der Prager Burg ist auf zwei Stockwerken die zweitgrößte Spielzeug-Sammlung der Welt, die aus der Familiensammlung des Filmemachers und Karikaturisten Ivan Steiger hervor ging, zu sehen. Die Exponate reichen von der Zeit des antiken Griechenlands bis zu den beliebtesten Spielsachen der Gegenwart. Viele Besucher zieht es allerdings wegen der Barbie-Sammlung hierher. Mehrere hundert ausgewählte Modelle und Kostüme des "Püppchens" werden präsentiert.
Internet: www.ivan-steiger.de.
Kaunický palàc, Panskà 7, Prag 1. Tel.: 224 21 64 15, Führungen shop@mucha.cz. Geöffnet: täglich 10-18 Uhr. Metro Linie A und B bis Mustek.
Alfons Mucha (1860-1939) ist der gefeiertste tschechische Vertreter des Jugendstils. Im Museum im Barockbau des Kaunitz-Palais wird sein Werk mit Lithografien, Zeichnungen, Gemälden, Skulpturen, Fotografien sowie Memorabilien präsentiert. Das Augenmerk gilt vornehmlich der Pariser Ära (1887-1904), die weltweit am berühmtesten ist. Zu sehen ist hier der gesamte Komplex seiner Plakatschöpfungen, im Mittelpunkt mit den epochalen Plakaten für Sarah Bernhardt, der legendären Pariser Schauspielerin am Ende des 19. Jahrhunderts, eine Kollektion charakteristischer dekorativer Panneaus, zahlreiche Schaustücke aus Dokuments décoratifs (1902) und Proben seiner Pariser Skizzen. Weitere dekorative Gegenstände, Plastiken und Exemplare seines Buchschaffens sind in Vitrinen aufbewahrt.
Dem Museum ist ein Shop angegliedert, der Mucha-Bücher und -Plakate verkauft.
Internet: www.mucha.cz.
Karluv most, Staré Mesto, Prag 1. Geöffnet: März täglich 10-18 Uhr, April, Oktober täglich 10-19 Uhr; Mai bis September täglich 10-22 Uhr; November bis Februar täglich 10-17 Uhr. Metro Linie A bis Staromestská; Straßenbahn 17, 18 bis Karlovy lázne. Führungen sind möglich.
Das mächtige Eingangstor auf die Karlsbrücke von der Altstadt aus zählt zu den schönsten gotischen Türmen Europas. Kein geringerer als Peter Parler war Baumeister des Tors im 14. Jahrhundert, das weniger für Verteidigungszwecke geeignet war, sondern als symbolisches Bauwerk für die kaiserliche Macht diente. Durch den außergewöhnlichen Türbogen zog am Tag vor der Krönung im St.-Veits-Dom der zukünftige König in feierlicher Prozession zur Burg hinauf. Der Skulpturenschmuck an der östlichen Turmfront gehört zu den Meisterleistungen der böhmischen Bildhauerkunst des 14. Jahrhunderts. Der Schmuck an der Westfassade wurde im 17. Jahrhundert durch Beschuss schwedischer Truppen zerstört, heute prangt hier nur noch das Altstädter Wappen.
Über eine enge Wendeltreppe kann man den Turm besteigen und ein großartiges Panorama über Karlsbrücke und Moldau genießen.
Staromestské námestí 1, Staré Mesto, Prag 1. Tel.: 724 91 15 56, E-Mail: tourinfo@pis.cz (Mo bis Fr 9-17 Uhr). Geöffnet: Mo 11-18 Uhr, Di bis So 9-18 Uhr. Turm Mo 11-22 Uhr, Di bis So 9-22 Uhr. Metro Linie A bis Staromestská.
Die Geschichte des Rathauses beginnt im Jahr 1338, als König Johann von Luxemburg dem erstarkenden Bürgertum die Erlaubnis gab, ein Rathaus zu errichten und dort die Stadtverwaltung unterzubringen. Nach und nach wurden dem ursprünglichen Eckhaus weitere Gebäude angegliedert bis hin zum sehenswerten "Haus zur Minute". Im Inneren des Rathauses finden heute Wechselausstellungen statt. Besichtigen kann man ferner die spätgotische Ratsstube und den Sitzungssaal. Im Zentrum des touristischen Interesses steht jedoch die astronomische Uhr aus dem 15. Jahrhundert. An dieser erscheinen jede volle Stunde zwischen 9 und 21 Uhr die zwölf Apostel. Im Unterteil ist das Kalendarium mit Tierkreiszeichen von Josef Mánes (1865) angebracht. Lohnenswert ist ein Blick vom Rathausturm auf den Altstädter Ring und die umliegenden Gassen (Lift oder Treppe).
Hinweise für behinderte Besucher
Das Rathaus ist zur Besichtigung mit dem Rollstuhl geeignet.
Internet: www.pis.cz.
Na Príkope, Prag 1. Geöffnet: April bis Oktober täglich 10-18 Uhr. Metro Linie B bis Námestí Republiky.
Zu den bekanntesten Prager Sehenswürdigkeiten gehört der am Ende des 15. Jahrhunderts erbaute Pulverturm, der durch eine Galerie mit dem Repräsentantenhaus verbunden ist. Er ist monumentales Eingangstor in die Altstadt und ein Tor zum so genannten "königlichen Weg", der bis hinauf auf die Prager Burg führt. Ursprünglich war der Pulverturm Teil des Befestigungsringes und diente im 18. Jahrhundert als Lager für Schießpulver - was ihm seinen Namen gab. Während der Belagerung Prags durch Preußen wurde das Bauwerk schwer beschädigt und bekam erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch den Architekten Josef Mocker seine heutige neogotische Form verliehen. 186 Stufen führen hinauf auf den 65 Meter hohen Turm, der einen schönen Blick über die Altstadt gewährt.
V Pevnosti 159/5b, Prag 2. Tel.: 241 41 03 48, E-Mail: info@praha-vysehrad.cz. Geöffnet: täglich 9.30-18 Uhr, November bis März täglich 9.30-17 Uhr. Metro Linie C bis Vysehrad, Straßenbahn 7, 8, 24 bis Albertov.
Südlich der Prager Innenstadt, am rechten Ufer der Moldau, erhebt sich der steile Felsen, der mit den mythischen Anfängen des tschechischen Staates und Prags verknüpft wird. Er ist einer Sage nach Sitz der tschechischen Stammmutter, der Fürstin Libussa. Spuren seiner prähistorischen Besiedelung reichen bis weit vor den Beginn unserer Zeitrechnung. Als befestigte Burgstätte entstand der Vysehrad irgendwann im 10. Jahrhundert als König Vratislav II. seine Residenz von der Prager Burg hierher verlegte und einen der böhmischen Herrscher entsprechenden gemauerten Palast errichten ließ. Seine Nachfolger Vratislavs II. und Karl IV. bauten die Festung dann mehrfach um und aus. Zu Beginn der Hussitenkriege, 1420, wurden nahezu alle Bauten zerstört. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts verwandelte sich der Vysehrad in eine barocke Festung mit Militärgarnison und blieb bis 1911 in der Hand des Militärs. Danach wurde er der Stadt übergeben und ist in fast unveränderter Form bis zur heutigen Zeit erhalten geblieben.
Im Areal befinden sich unter anderem die romanische St.-Martin-Rotunde aus dem 11. Jahrhundert, die gotische Peter- und Paul-Kirche (neugotisch umgebaut am Ende des 19. Jahrhunderts) sowie der Ehrenfriedhof von Vysehrad. Auf diesem liegen mehr als 600 bedeutende Persönlichkeiten der tschechischen Nation begraben, wie beispielsweise Antonín Dvorák, Alfons Mucha, Bedrich Smetana und Karel Capek. Die Stelle der einstigen königlichen Residenz ist als Park gestaltet, in dem man Ruhe und Erholung findet. Lohnend ist ein Spaziergang um den ganzen Burghügel.
Hinweise für behinderte Besucher
Die Burg ist für mobilitätseingeschränkte Besucher zur Besichtigung geeignet.
Internet: www.praha-vysehrad.cz.
Karlovo námestí 23, Nové Mesto, Prag 2. Tel.: 224 94 71 90 (Zentrale); Tel.: 224 94 82 25 (Turm), E-Mail: info@nrpraha.cz. Geöffnet: Turm: Mai bis September täglich außer Mo 10-18 Uhr; Säle während Ausstellungen. Metro Linie B bis Karlovo námestí.
Sein markanter Eckturm macht das Neustädter Rathaus, das heute Kulturzentrum ist, so unverwechselbar - es prägt das Erscheinungsbild des Karlsplatzes. Der nach 1348 entstandene Ursprungsbau besaß bereits zwei Trakte, in denen die Amtsstuben und das Gefängnis untergebracht waren. Im frühen 15. Jahrhundert wurde er zu einem vierflügeligen Komplex mit Arkadenhof erweitert, 40 Jahre später folgte der Turm. Im Zuge der Renaissance-Umgestaltung 1559 erhielt das Gebäude sein heutiges Aussehen. In die Geschichte ging der Ort 1419 durch den Ersten Prager Fenstersturz ein: Anhänger des vier Jahre zuvor öffentlich verbrannten Reformators Jan Hus warfen die katholischen Stadtoberen zum Fenster hinaus, was die Hussitische Revolution einleitete. Das Rathaus verfügt über einen Saal für gelegentliche Ausstellungen, der Turm ist öffentlich zugänglich.
Internet: www.novomestskaradnice.cz.
Unterhalb der Burg Vysehrad, Prag 2. Straßenbahn 3, 7, 16, 17, 21 bis Výton; Metro Linie C bis Vysehrad.
Im frühen 20. Jahrhundert wird Prag neben Paris zu einem zweiten Zentrum des Kubismus. Hier bildete sich auch die kubistische Gruppe bildender Künstler, die die Zeitschrift Umeleky-mesicik herausgab. Die Architekten Pavel Janák, Josef Gocár, Vlastislav Hofmann und Josef Chochol wirkten in Prag als führende Vertreter. In der Libusina ulice Nr. 3 steht die Villa Kovarovic, die zu den radikalsten Beispielen dieses in der Welt einmaligen Stils gehört und von dem Architekten Josef Chochol entworfen wurde. In der nahe liegenden Neklanova ulice Nr. 30 ist ein mehrgeschossiges Eckhaus zu sehen, das auch Chochol plante. Gocárs Geschäftshaus "Zur schwarzen Mutter Gottes" in der Ovocný trh 19, aus dem Jahr 1912, gehört ebenfalls zu den Prager Bauten des Kubismus. Seit dem Jahr 2003 beherbergen seine Räume Ausstellungsobjekte des Museums des tschechischen Kubismus (Internet: www.ngprague.cz).
Die kubistischen Häuser werden heute sowohl für Wohn- als auch für Bürozwecke genutzt.
Rasínovo nábrezí 80, Prag 2. Metro Linie B bis Karlovo námestí; Straßenbahn 17, 21 bis Jiráskovo námestí.
Das "Tanzende Haus" am Ufer der Moldau ist ein beeindruckendes Beispiel moderner Architektur in Prag. Das Bürogebäude, an dem sich die Geister scheiden, wurde in eine Lücke, die eine Fliegerbombe im Zweiten Weltkrieg gerissen hatte, gesetzt. Als architektonische Hommage an das US-Tanzpaar Ginger Rogers und Fred Astaire entwarfen die beiden Architekten Vladimír Milunic und Frank O. Gehry das Gebäude Anfang der 1990er-Jahre. Der steinerne Turm stellt den Tänzer dar, der gläserne Turm seine Partnerin. Auf dem Gipfel des die Figur des Mannes symbolisierenden Turmes gibt es eine in imaginäre Haare verhüllte Kuppel. Die Verbindung zwischen den beiden stellt eine kleine Terrasse dar. Interieure wurden teilweise durch die britische Architektin tschechischer Abstammung Eva Jiøièná entworfen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Kaffeehaus, im 7. Stockwerk ein schickes französisches Restaurant, das eine fabelhafte Aussicht über Prag bietet.
Im gleich nebenan stehenden Haus (Nummer 78) wohnte lange Zeit der berühmte Bürgerrechtler Václav Havel.
Námestí Republiky 5, Prag 1. Tel.: 222 00 21 01, Fax: 222 00 21 00, E-Mail: info@obecnidum.cz. Metro Linie B bis Námestí Republiky.
Mit seiner mächtigen Glaskuppel an der Westseite des Platzes der Republik ist das Jugendstilgebäude nicht zu übersehen. 1903 bis 1911 auf dem Areal des ehemaligen Königshofes errichtet, sollte dieses Gemeindehaus Ort der Kultur und Repräsentation zugleich sein. Durch die Beteiligung mehrerer hochrangiger Künstler der Zeit - darunter Alfons Mucha, Max Svabinský und Jan Preisler - bietet sich hier ein breites Spektrum der Kunst um die Jahrhundertwende. Mosaike und Malereien, Glas- und Kunstschmiedearbeiten in feinstem Jugendstil zieren die Säle und Treppenhäuser. Herzstück des Gebäudes ist der üppig ausgestattete Smetana-Saal, in dem jährlich unter anderem das internationale Musikfestival "Prager Frühling" stattfindet. Das Restaurant, das Café und die Amerikanský-Bar entstanden nach Entwürfen des Architekten Osvald Polívka.
Das Kultur- und Informationszentrum im Repräsentantenhaus gibt Auskünfte zu den Programmen, verkauft Tickets für Konzerte, Ausstellungen und andere Events, veranstaltet Führungen durch das Haus und verkauft Bücher und Postkarten. Geöffnet: täglich 10-20 Uhr.
Hinweise für behinderte Besucher
Das Gebäude ist für Rollstuhlfahrer zur Besichtigung geeignet.
Internet: www.obecnidum.cz.
Prag 1. Tel.: 224 37 33 68 (Informationszentrum, Führungen, Tickets), E-Mail: fedos@hrad.cz (Eintrittskarten und Führungen) und tourist.info@hrad.cz. Geöffnet: Burgareal (freizugänglich): April bis Oktober täglich 5-24 Uhr, November bis März täglich 6-23 Uhr. Gartenanlagen (frei zugänglich): in den Sommermonaten täglich 10-20/21 Uhr. Die nach dem Erwerb der Eintrittskarte zugänglichen Gebäude sind von November bis März täglich von 9-16 Uhr und von April bis Oktober täglich von 9-18 Uhr geöffnet. Metro Linie A bis Hradcanská; Straßenbahn 22, 23 bis Prazský hrad.
Die über 1.000 Jahre alte Burg ist das Wahrzeichen Prags und Symbol der mehr als tausendjährigen Entwicklung des tschechischen Staates. Der über sieben Hektar große Komplex stellt ein monumentales Ensemble aus Burghöfen, Palästen, Verwaltungs- und Kirchenbauten, Wehranlagen und Wohngebäuden aus allen Baustilepochen dar. Unbezahlbare Kunstreliquien sowie die tschechischen Kronjuwelen werden hier aufbewahrt. Ursprünglich war die Burg Sitz der böhmischen Fürsten und Könige, seit 1918 ist sie offizielle Residenz des tschechischen Staatspräsidenten.
Den ersten Burghof, der den Zugang zum Areal der Prager Burg vom Hradschin-Platz bildet, säumen auf drei Seiten Bauten vom Ende des 18. Jahrhunderts. Am Mitteltrakt liegt das monumentale Matthiastor von 1614. Innerhalb der Burg befindet sich unter anderem der St.-Veits-Dom mit der Königsgruft, das Goldene Gässchen, der Alte Königspalast und die St.-Georgs-Basilika. Einen guten Blick über Prag erhält man von der Burgrampe.
Wachablösung an den Burgtoren ist jede volle Stunde von 7 bis 20 Uhr im Sommer und 7 bis 18 Uhr im Winter. Eine feierliche Wachablösung mit Fanfaren und Austausch der Standarte findet um 12 Uhr statt.
Eintrittskarten (Kombitickets) zur Besichtigung der zugänglichen Gebäude (Alter Königlicher Palast, Gemäldegalerie, Ausstellung "Die Geschichte der Prager Burg", St.-Georgs-Basilika, St.-Georgs-Kloster, Pulverturm, Goldenes Gässchen mit Daliborka-Turm) können bei den Informationszentren im zweiten und dritten Burghof erworben werden (geöffnet: täglich 9-18 Uhr, im Winter täglich 9-16 Uhr). Audioguides in mehreren Sprachen können ausgeliehen werden.
Hinweise für behinderte Besucher
Die meisten Sehenswürdigkeiten der Burg sind auch für mobilitätseingeschränkte Personen zur Besichtigung gut geeignet. Führer in Tschechisch und in anderen Fremdsprachen sind im Informationszentrum erhältlich. Sonderbesichtigungen für Behinderte werden auf Anfrage gern durchgeführt. Für Blinde steht ein kostenloser Reiseführer in Brailleschrift zur Verfügung.
Internet: www.hrad.cz.
Krizovnické námestí, Staré Mesto, Prag 1. Straßenbahn 17, 18 bis Karlovy lázne.
Kaum ein Besucher Prags versäumt es über die zehn Meter breite und 520 Meter lange Karlsbrücke zu bummeln, die eine der ältesten Steinbrücken Europas ist. Sie wurde im Jahr 1357 von Meister Otto begonnen und im Jahre 1402 von Peter Parler fertig gestellt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war die Brücke der einzige befestigte Flussübergang zwischen Altstadt und Kleinseite. Die grandiose Heiligen-Galerie auf ihrer Brüstung, die von der Engelsbrücke in Rom inspiriert ist, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Allerdings sind nicht mehr alle 30 Brückenfiguren im Original erhalten, sie wurden nach und nach durch Kopien ersetzt. Die berühmteste Figur auf der "Heiligen-Allee" ist die Statue des Heiligen Johannes Nepomuk, der von dieser Stelle aus auf Geheiß von Wenzel IV. in die Moldau geworfen wurde, da er das Beichtgeheimnis von dessen Frau nicht verraten wollte. Die Statue zu berühren soll Glück bringen und eine Rückkehr nach Prag versichern.
Petrínské sady, Prag 1. Tel.: 257 32 01 12. Geöffnet: Mai bis August 10-22 Uhr; April, September 10-19 Uhr; November bis März Sa/So 10-17 Uhr; Oktober täglich 10-18 Uhr. Straßenbahn 6, 9, 12, 20, 22, 23 bis Újezd, dann Standseilbahn bis zum Petrín. Sie fährt zwischen 9 und 23.30 Uhr in Abständen von 10 bis 15 Minuten.
Bei dem 60 Meter hohen Eisenturm auf dem Prager Hausberg Petrín handelt es sich um eine fünffache Verkleinerung des Pariser Eiffelturms. Man kann ihn über 299 Stufen erklimmen. Oben angekommen eröffnet sich einem ein atemberaubender Ausblick bis in die Vororte Prags - bei schönem Wetter ist ganz Mittelböhmen zu überblicken. Erreichbar ist den Turm entweder zu Fuß über einen 45-minütigen Aufstieg durch einen Park oder in etwa zehn Minuten mit der Petrin-Standseilbahn.
Jindrisská, Prag 1. Tel.: 224 23 24 29. Geöffnet: Mo bis Fr 9-18 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr. Metro Linie A und B bis Mustek.
Einen Steinwurf vom Wenzelsplatz entfernt liegt der Heinrichsturm aus dem 15. Jahrhundert, der mit 65,7 Metern als der höchste frei stehende Glockenturm Prags gilt. Ursprünglich gehörte er zur Kirche des heiligen Heinrich. Da sich im Nachhinein aber herausstellte, dass der Turm für große Glocken nicht geeignet war, wurde im 21. Jahrhundert sozusagen ein neuer Turm in den bestehenden Heinrichsturm integriert. Seit der Wiedereröffnung im Jahr 2002 kann man somit einen Turm im Turm besichtigen. Vom 10. Stock genießt man einen wunderschönen Blick über Prag. Im Turm gibt es ein Glockenspiel mit zehn Glocken, das von innen zu hören ist - das einzige seiner Art in Europa. Das Turm-Café und das Restaurant "Zvonice" sorgen für das leibliche Wohlbefinden.
Internet: www.jindrisskavez.cz.
Mahlerovy sady 1, Prague 3. Tel.: 242 41 87 78. Geöffnet: täglich 10-23.30 Uhr. Metro Linie A bis Jirího z Podebrad.
Der 216 Meter hohe Prager Fernsehturm ist das neue zwischen 1985 und 1992 erbaute Wahrzeichen von Prag. Seine ungewöhnliche Konstruktion fällt sofort ins Auge. Er besteht aus drei stahlverkleideten Betonsäulen, an denen die Räumlichkeiten für die Sendetechnik, die verglaste Aussichtsplattform und das Turmrestaurant angebracht sind. Die Metallbabys, die den Turm hinaufklettern, sind ein Projekt des Prager Popkünstlers David Cerný.
Internet: www.towerpark.cz.
Am Prager Flusslauf der Moldau sind acht Inseln entstanden. Wenngleich diese aus geographischer Sicht nicht von besonderer Bedeutung sind, besitzen sie als nicht zu unterschätzende Grünflächen einen hohen Stellenwert und ermöglichen den Pragern außerdem, sich zum Beispiel während der Mittagspause auszuruhen. Die zwei nennenswertesten sind Kampa und Slaweninsel:
Die Kampa liegt unter der Karlsbrücke zwischen Moldau und Teufelsbach. Dem Ort werden mystische Geschichten angedichtet, beispielsweise soll ein gewisser Dr. Faust hier den Pakt mit dem Teufel geschlossen haben. Am Teufelskanal, der die Kampa von der Kleinseite trennt, lässt es sich pittoresk entlang spazieren. Stromaufwärts befinden sich die Reste ehemaliger Wassermühlen. Herz der Insel ist der Straßenzug Na Kampe, gleich einem Dorfanger von Bäumen und Rasen gesäumt. In einem umgebauten alten Mühlengebäude nahe dem Fluss zeigt das Museum Kampa europäische moderne Kunst (siehe Museen). Metro Linie A bis Malostranská. Zugang: von der Karlsbrücke, am schönsten vom Velkoprevorské námestí.
Geschichtsträchtig ist die Slawische Insel (Slovansky ostrov). Hier wurde 1848 der Slawenkongress abgehalten. Auf der Slawischen Insel gibt es heute ein pompöses Ballhaus sowie einen weitläufigen Biergarten, in dem an Sommerabenden schon mal ein Spanferkel über offenem Feuer gegrillt wird. Tret- und Ruderboote können gemietet werden. Straßenbahn 6, 9, 18, 21, 22, 23 bis Národní divadlo. Zugang über eine kleine Brücke auf der Gegenseite des Nationaltheaters.
Metro Linie A bis Staromestská.
Einzigartige Renaissance-, Barock- und Rokokofassaden, Straßencafés, Restaurants und Souvenirshops prägen das Bild des Altstädter Rings. Zu jeder Tageszeit ist am zentralen Marktplatz der Altstadt etwas los. Das Herzstück des Rings bildet das Altstädter Rathaus mit der Astronomischen Uhr vor dem sich zu jeder vollen Stunde Scharen von Menschen versammeln, die das Erscheinen der Apostel bestaunen. Daneben zählen die Tein-Kirche, die barocke St.-Nikolaus-Kirche, das Rokoko-Palais Goltz-Kinský und das mittelalterliche Haus "Zur Steinernen Glocke" zu den eindrucksvollen Bauwerken. In der Mitte des Platzes erhebt sich das Jan-Hus-Denkmal von Ladislav Saloun, das ein beliebter Treffpunkt der Prager ist. Im Pflastermosaik sind die Hinrichtungsstelle der aufständischen Protestanten (1621) sowie der Prager Meridian markiert, von dem alle Entfernungen der Stadt gemessen werden.
Metro Linie A und B bis Mustek oder Linie A und C bis Muzeum.
Mit seinen großen Geschäften, Kinos, Hotels, Cafés und Restaurants ist der Wenzelsplatz für Prag das, was für Berlin der Kurfürstendamm und für Paris die Champs-Élysées ist. Der äußerst breite und fast ein Kilometer lange Boulevard ist bis spät in den Abend voll von Touristen und Einheimischen die hier flanieren, einkaufen oder im Straßencafé sitzen. Die meisten Häuser rund um den Wenzelsplatz wurden in den vergangenen Jahren aufwändig renoviert. Die Fassaden sind überwiegend im Barock oder im Jugendstil gestaltet. Einige Gebäude sind besonders prunkvoll, wie zum Beispiel das um 1900 errichtete Hotel Europa, eine Perle des Jugendstils.
Am oberen Ende des Platzes beherrscht das Reiterstandbild des heiligen Wenzel mit den vier Patronen des Landes Böhmen das Bild. Zu seinen Füßen feierten die Prager 1918 den Gründungstag der selbständigen Tschechoslowakei und 1968 fanden heftige Demonstrationen gegen die Okkupation des Landes durch die Truppen des Warschauer Paktes statt.
Metro Linie A bis Staromestská.
Jüdische Geschichte und Kultur hat sich tief in die Geschichte und das heutige Gesicht der Stadt Prag eingeschrieben. Bereits im 10. Jahrhundert ließen sich jüdische Kaufleute in der tschechischen Metropole nieder und prägten das städtische Leben. Die Prager Judenstadt entstand im 13. Jahrhundert als es eine starke Benachteiligung der Juden gab. Man schob sie in ein Ghetto ab, welches mit einer Mauer vom Rest der Stadt getrennt war.
Sechs Jahrhunderte lebten die Prager Juden in diesem Gebiet, bis sie sich ab 1796 durch ein Toleranzgesetz von Joseph II. auch außerhalb des Ghettos niederlassen durften. Aus dem einstigen Juden-Ghetto ging schließlich - im Andenken an Joseph II. - die Prager Josefstadt hervor, in der sich die Bevölkerung immer mehr vermischte. Von der wertvollen historischen Bebauung sind, durch die Sanierung des Stadtteils im 19. Jahrhundert, heute nur noch sieben Synagogen, darunter die Altneu-Synagoge, die älteste in Mitteleuropa, das alte jüdische Rathaus sowie der jüdische Friedhof erhalten geblieben. Diese sind als Staatliches Jüdisches Museum zugänglich (siehe Museen).
Für einen Besuch der Judenstadt sollte man sich am besten den Morgen oder den Abend vornehmen. Dann spürt man seine einzigartig Atmosphäre besonders. Tagsüber ziehen Tausende von Touristen durch die kopfsteingepflasterten Gassen.
Metro Linie A bis Hradcanská; Straßenbahn 22, 23 bis Prazský hrad.
Die häufig auch "Goldmachergässchen" genannte malerische Gasse in der Prager Burg entwickelte sich zu einem Touristenmagneten, nicht zuletzt aufgrund eines Mythos: hier sollen unter Aufsicht Rudolfs II. die Alchimisten gewirkt haben, um künstliches Gold zu erzeugen. In Wahrheit waren die putzigen, bunten Häuschen aber ganz einfache Arbeiterwohnungen der Burgschützen und Handwerker. Die winzigen Häuser hatten oft nur einen einzigen Raum und "Golden" wurde die Gasse spöttisch genannt, weil hier die Abwässer auf der offenen Straße flossen. Heute drängen sich Massen von Touristen durch die enge Gasse und in den Häusern sind Souvenirshops untergebracht. Berühmtester Anwohner war Franz Kafka, der von 1916 bis 1917 in Nummer 22 lebte und arbeitete.
Für das Gässchen benötigt man eine Eintrittskarte, welche bei den Informationszentren der Prager Burg erworben werden kann.
Valdstejnskè námestí 3, Prag 1. Tel.: 257 01 04 01. Geöffnet: ab 10 Uhr, im Sommer bis 20/21 Uhr, im Winter bis 18/19 Uhr. Straßenbahn 12, 20, 22, 23 bis Malostranské námestí.
Romantische ruhige Winkel und vor allem einen wunderschönen Ausblick auf Prag - dies bieten die unterhalb der Prager Burg gelegenen Palastgärten. Sie bestehen aus vier miteinander verbundenen Anlagen: dem barocken Ledeburgischen Garten mit einem wunderschönen offenen Gartensaal, dem Pálffy-Garten, dem Kolowrat-Garten im Stil des Spätbarocks und dem kleinen Fürstenberg-Garten im Rokokostil.
Die Anlage betritt man vom Waldstein-Platz (Valdstejnské námestí) durch den Ledebour-Palast oder vom Wallgarten der Prager Burg.
Internet: www.palacovezahrady.cz
Karmelitská 25, Prag 1. Tel.: 272 08 83 50, E-Mail: zahrada@vrtbovska.cz und info@casus.cz. Geöffnet: April bis Oktober täglich 10-18 Uhr. Straßenbahn 12, 20, 22, 23 bis Malostranské námestí.
Der barocke Terrassengarten zählt mit den Gärten unterhalb der Prager Burg zu den reizvollsten zugänglichen Gartenanlagen der Stadt. Er wurde für Jan Josef, den Grafen aus Vrtba, den höchsten Burggrafen der Prager Burg, in den Jahren 1715 bis 1720 angelegt. Im Jahr 1998 wurde die Anlage umfassend renoviert und besticht heute durch ihre Blumenpracht. Von der obersten Terrasse genießt man eine herrliche Aussicht auf die Kleinseite und die Prager Burg. Die antiken Götterstatuen sind ein Werk des Tiroler Bildhauers Matthias Braun.
Gelegentlich finden in der Anlage Konzerte mittelalterlicher und barocker Musik statt.
Internet: www.vrtbovska.cz.
Letenská, Prag 1. Tel.: 257 07 57 07. Geöffnet: April, Mai, September,Oktober täglich 7.30-18 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr, Juni, August Mo bis Fr 7.30-19, Sa/So 10-18 Uhr. Metro Linie A bis Malostranská.
Der großzügige Garten wurde zeitgleich mit dem Waldstein-Palais in den Jahren 1623 bis 1629 gestaltet. In der frühbarocken Anlage befinden sich verschlungene Pfade, eine künstliche Tropfsteinhöhle sowie eine Galerie von Bronzestatuen von Adrian de Vries (1560-1626), wobei es sich um Abgüsse der Originale handelt. Einen Hingucker stellt die imposante Sala terrena dar, die sich zum Garten hin öffnet. In der reich mit Stuckarbeiten, Muschelnischen und Malereien verzierten Loggia dominieren Kriegs- und Jagdszenen. Im Sommer finden im Garten Konzerte und Theateraufführungen statt.
Hinweise für behinderte Besucher
Der Waldstein-Garten und das Palais sind für die Besichtigung von mobilitätseingeschränkte Personen geeignet.
Siroká 3, Prag 1. Museum: Tel.: 221 71 15 11, eservierung/Tickets Tel.: 222 31 71 91. Geöffnet: April bis Oktober So bis Fr 9-18 Uhr, November bis März So bis Fr 9-16.30 Uhr. Sa und an jüdischen Feiertagen geschlossen. Metro Linie A bis Staromestská.
Der Alte jüdische Friedhof, zwischen der Pinkas- und der Klaus-Synagoge, zählt zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten Prags. Er entstand Anfang des 15. Jahrhunderts - 1787 fand hier die letzte Beerdigung statt. Wie viele Menschen in diesem Zeitraum letztendlich beigesetzt wurden weiß man allerdings nicht genau. Oft liegen bis zu neun Grabschichten übereinander, da der jüdische Glaube die Auflösung von Gräbern verbietet. Etwa 12.000 Steine und Grabplatten sind heute erhalten und drängen sich dicht an dicht auf dem Friedhof. Die hebräischen Inschriften sind meist kaum noch erkennbar. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1439. Den größten Zulauf findet das Grab von Rabbi Löw (1525-1609), dem Prager Oberrabbiner, der als Schöpfer des Golem Weltruhm erlangte. Kleine Zettelchen an seinem Grab bitten um Erfüllung persönlicher Wünsche.
Tipp
Wer die Atmosphäre des Friedhofes erleben möchte, tut gut daran, früh am Morgen zu kommen, wenn noch keine Besuchermassen über die ausgewiesenen Pfade drängen.
Internet: www.jewishmuseum.cz.
U Trojského zámku 3/120, Prag 7. Tel.: 296 11 21 11, E-Mail: pr@zoopraha.cz. Geöffnet: November bis Februar täglich 9-16 Uhr; März täglich 9-17 Uhr; April, Mai, September, Oktober täglich 9-18 Uhr; Juni bis August täglich 9-19 Uhr. Metro Linie C bis Nádrazí Holesovice, dann Bus 112 bis zum Zoo.
Bei der Flutkatastrophe vom August 2002 wurde die Hälfte des Prager Zoos zerstört. Über 1.000 Spezies mussten innerhalb von zwei Stunden evakuiert werden. Bis dahin galt der Prager Zoo im Troja-Tal als einer der größten und schönsten in Europa. Mittlerweile sind viele neue Expositionen nach Sanierungsarbeiten zu sehen: Lohnenswert für einen Besuch sind die Pavillons "Afrika aus der Nähe", "Setschuan" und der Bereich der Pinguine. Neu hergerichtet wurde auch der Eingangsbereich mit einem vergrößerten Kinder-Areal.
Internet: www.zoopraha.cz.
Státní hrad Karlstejn, 26718 Karlstejn. Tel.: 311 68 16 17, E-Mail: karlstejn@stc.npu.cz. Geöffnet: je nach Jahreszeit zwischen 9/10 Uhr und 15/16/17/17.30 und 18.30 Uhr.Mit dem Zug ab Prager Hauptbahnhof in Richtung Pilsen (die Haltestelle in Karlstejn ist etwa 35 Minuten zu Fuß von der Burg entfernt - es gibt keinen Busverkehr). Circa 2 Kilometer von der Burg entfernt befindet sich der Zentralparkplatz für Pkws.
Eine von Europas schönsten Burgen liegt rund 30 Kilometer von Prag entfernt, mächtig auf einem Kalkstein thronend. Sie wurde 1348 vom böhmischen König und römischen Kaiser Karl IV. als hochgotische Festung, die in erster Linie der Aufbewahrung von Krönungsinsignien des Reiches dienen sollte, errichtet. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage im Renaissancestil umgebaut und Ende des 19. Jahrhunderts erhielt sie im Zuge von Umbaumaßnahmen ihr heutiges Aussehen. Von großer historischer Bedeutung sind die Innenräume der Burg - ihr Herzstück ist die mit Gold und Halbedelsteinen geschmückte Heilig-Kreuz-Kapelle. Besichtigt werden können der Rittersaal mit der Sankt Nikolauskapelle, der Höflingssaal, das königliche Schlafzimmer, der Audienzsaal, der Ahnensaal und der Speisesaal. Zudem sind die Schatzkammer und das ehemalige Burggefängnis zugänglich.
Die Besichtigungsrunde mit der Heilig-Kreuz-Kapelle wird nur von Mai bis November veranstaltet (vorherige Reservierung erforderlich: Tel.: (00420) 274 00 81 54, E-Mail: rezervace@stc.npu.cz). Ende September wird die Burg zum Schauplatz einer traditionsreichen Weinlese, deren historische Wurzeln ebenfalls mit dem großen Kaiser zusammenhängen.
Hinweise für behinderte Besucher
Die Burg ist für Rollstuhlfahrer nicht zugänglich.
Internet: www.hradkarlstejn.cz.
Busse ab Prager Hauptbahnhof Nádrazí Holesovice bis Melník.
Das etwa 35 Kilometer von Prag im fruchtbaren Tiefland der Elbe gelegene 20.000-Seelen-Städtchen Melník, ist das Zentrum des kleinen böhmischen Weinbaugebiets und ein geruhsamer, fast verschlafener Ort. Das Städtchen besitzt einen kleinen, pittoresken Altstadtkern und einen von alten Bürgerhäusern gesäumten Marktplatz. Darüber thront das barocke Schloss der Familie Lobkowicz, von dessen Schlossterrasse man herrliche Blicke auf die darunter gelegenen Weinberge genießt. In den Schlossräumen wurde das Regionalmuseum eingerichtet, welches eine interessante Ausstellung über den böhmischen Weinbau, von dessen Anfängen bis zur Gegenwart, beherbergt. Im ausgedehnten Schlosskeller kann man Weine kosten. Zu besichtigen gibt es neben dem Schloss das Beinhaus der Pfarrkirche St. Peter und Paul, in dem Knochen von rund 15.000 Pestopfern aus der Mitte des 16. Jahrhunderts zu bizarren Formen gestapelt sind.
Besucher können zudem das naheliegende Naturschutzgebiet Kokorínsko besuchen, oder an einer Dampferfahrt zum Zusammenfluss der zwei größten böhmischen Flüsse - Elbe und Moldau - teilnehmen.
Internet: www.melnik.info, www.lobkowicz-melnik.cz.
Mit dem Zug ab Prager Hauptbahnhof oder mit dem Bus von der Metro-Station Praha Florenc (Linie C).
Die königliche Bergwerkstadt liegt circa 68 Kilometer östlich der tschechischen Hauptstadt. Im 14. Jahrhundert war sie die zweitbedeutendste Stadt nach Prag und die Residenzstadt böhmischer Könige. Von der Größe dieser Zeit zeugt der wertvolle historische Stadtkern mit dem Dom der Heiligen Barbara (1388-1565). Das mächtige Gotteshaus sollte ein Symbol für das Selbstbewusstsein der ehrgeizigen Grubenbesitzer und ambitionierten Patrizier der Stadt werden, die mit einem prunkvollen Sakralbau die Bedeutung Kuttenbergs zu unterstreichen wünschten. Kein geringerer als Peter Parler, Schöpfer der Prager Veitsdoms, erschien ihnen dafür geeignet. Einige der wertvollsten Wandmalereien der Spätgotik befinden sich in der Grabkapelle des Kuttenberger Unternehmers Michal Smísek.
Neben dem Dom der Heiligen Barbara sind auch die St.-Jakobs-Kirche (1340-1420) und der spätgotische Welsche Hof mit der königlichen Münzprägestätte äußerst sehenswert.
Seit 1995 wird der historische Stadtkern von Kutná Hora in der Unesco-Welterbe-Liste geführt.
Internet: www.kutnohorsko.cz, www.kutnahora.cz.
U Trojského zámku 1, Prag 7. Bus 112 ab Prager Hauptbahnhof Nádrazí Holesovice bis Zoologická zahrada (Endstation).
Vor den Toren Prags erhebt sich die barocke Dreiflügelanlage von Schloss Troja, einst Sommerresidenz von Graf Wenzel Adalbert von Sternberg. Der Bau besticht durch seine herrliche Architektur sowie mit einem reichen Skulpturenschmuck. Die doppelläufige Freitreppe vom zentralen Schlosssaal zur Terrasse und weiter in den exquisiten Garten trägt die Statuen "Kampf der Titanen mit den olympischen Göttern". Nicht weniger effektvoll erscheint auch das Schlossinnere. Die Räume, der große Saal sowie die Schlosskapelle fesseln mit den Decken- und Wandgemälden sowie mit prächtigen Stuckwerken und Parkett- und Marmorböden. Ein Großteil der Dekoration sowie das Gemälde im Großen Saal - eine Huldigung des Hauses Habsburg - wurde von den Antwerpener Brüdern Abraham und Isaak Godyn ausgeführt, die ganze acht Jahre im Schloss arbeiteten.
Ein weiterer Höhepunkt der Besichtigung ist die herrliche Sammlung der Städtischen Galerie Prag mit tschechischer Malerei des 19. Jahrhunderts; in der Ausstellung dominieren Künstler wie Jakub Schikaneder, Benes Knüpfer und Jan Preisler.
Tipp
Im Sommer fahren Boote von der Anlegestelle Rasínovo Ufer, zwischen der Palacký- und Jiráskový-Brücke (unweit der Metro-Station Karlsplatz/Karlovo námestí) zum Schloss Troja.
Internet: www.ghmp.cz.