Touristische Informationen
Brüssel sollte man zu Fuß kennen lernen, obwohl es eine weitläufige und hügelige Stadt ist. Die vielen verschiedenen Viertel (Quartiere) bieten jede Menge Sehenswürdigkeiten.
Das Zentrum bilden die mittelalterliche Unterstadt (Altstadt) und die herrschaftliche Oberstadt. In der Unterstadt, zwischen Nord- und Südbahnhof, spielt sich das Geschäftsleben ab. Hier liegen Oper, Börse, der berühmte Brunnen Manneken Pis sowie das "Prunkstück" von Brüssel, der Grand Place/Grote Markt mit seinen grandiosen Bauten. Auf dem Hügel der eleganten Oberstadt, traditionell Heimat der Aristokratie, thronen der Königspalast und weitere prunkvolle Bauten. Den Übergang zwischen Oberstadt und Unterstadt markiert der Kunstberg.
Im Osten schließt sich das EU-Quartier Léopold, mit Leopoldpark und Naturhistorischem Museum, an. Park und Palais du Cinquantenaire mit den Königlichen Museen für Kunst und Geschichte liegen gleich daneben. Im Stadtteil Laeken im Norden von Brüssel steht das Atomium, zu dessen Füßen sich der Bruparck erstreckt. Weitere Attraktionen in Laeken sind der Landsitz und Park der Königsfamilie sowie Notre Dame de Laeken.
Die City von Brüssel kann man auch mit dem Fahrrad entdecken. An 23 Fahrrad-Stationen in der Innenstadt ist es möglich sieben Tage in der Woche, 24 Stunden lang, Stadtfahrräder auszuleihen. Preis: 0,50 Euro für die erste halbe Stunde. Anmeldung an den Automaten oder im Touristenbüro im Rathaus; die Abbuchung erfolgt von der Kreditkarte. Die Leihräder können an jedem "Cyclocity-Leihpunkt" wieder abgestellt werden.
Tipp
Vor der Stadtbesichtigung besorgt man sich am besten einen guten Stadtplan, denn es ist nicht immer einfach, sich in Brüssel zurechtzufinden. Die im Lauf der Jahrhunderte entstandenen und zum Teil bis auf das Mittelalter zurückreichenden Straßen verlaufen bisweilen recht chaotisch. Kostenlose Stadtpläne gibt es in den meisten Hotels sowie beim Fremdenverkehrsamt der Stadt Brüssel am Grand Place/Grote Markt.
8, rue de la Colline/Heuvelstraat, 1000 Brüssel. Tel.: 02 513 77 44, E-Mail: info@brussels-city-tours.com.
Mit den Doppeldeckerbussen der "Visit Brussels Line" können Besucher täglich auf eigene Faust die Sehenswürdigkeiten der Stadt entdecken und je nach Belieben aus- und wieder einsteigen. Informationen sind an Bord vom Band in acht Sprachen erhältlich, auch in Deutsch. Abfahrt ab 10 Uhr am Zentralbahnhof/Gare Central. Tickets gibt es im Bus oder an den Verkaufsstellen: De Boeck (Rue de la Colline/Heuvelstraat), Touristenbüro (Grand Place/Grote Markt), Metro Stationen Porte de Namur, Rogier und Gare du Midi. Das Tagesticket bietet auch Ermäßigungen bei Museen und Sehenswürdigkeiten.
Brussel City Tours bietet außerdem eine 2,5-stündige klassische Stadtrundfahrt mit dem Luxusreisebus.
Internet: www.brussels-city-tours.com.
171, rue de l'Aqueduc 171/Waterleidingstraat, 1050 Brüssel. Tel.: 02 541 03 77, E-Mail: info@itineraires.be.
Wanderungen durch Brüssel auf den Spuren großer historischer Personen, Künstler und Schriftsteller (Breughel, Brel, Tim und Struppi...). Die Führungen werden in der Regel in französischer und niederländischer Sprache durchgeführt. Auf Anfrage sind auch Führungen in Deutsch oder Englisch möglich. Internet: www.itineraires.be.
Oude Watermolen 1, 9300 Aalst. Tel.: 053 70 05 04.
Kleine Kutschfahrten durch das Stadtzentrum von Brüssel. Die Kutschen stehen im Sommer in der Rue Charles Buls/Bulsstraat, in der Nähe des Grand Place/Grote Markt.
84, boulevard d'Ypres/Ieperlaan, 1000 Brüssel. Tel.: 02 218 54 10, Fax: 02 218 54 50. Geöffnet: Mo bis Fr 9-17 Uhr.
Rivertours veranstaltet in den Sommermonaten die verschiedensten Touren. Es gibt in Brüssel Kanal- und Hafenrundfahrten und ab Brüssel diverse Touren über Belgiens Kanäle und Flüsse, sogar Ausflüge nach Antwerpen. Ablegestelle der Schiffe: 6, avenue du Port/Havenlaan.
Internet: www.rivertours.be.
15, rue de Londres/Londenstraat, 1050 Brüssel. Tel.: 02 502 73 55, E-Mail: info@provelo.org.
Auf einer Fahrrad-Führung Brüssel mit dem Velo kennen lernen. Zur Auswahl stehen verschiedene Themen um die Stadt zu entdecken - von Art Nouveau bis Comic Strips. Die Rundfahrten werden von April bis Oktober in Französisch und Niederländisch veranstaltet; für Gruppen auch in Englisch.
Internet: www.provelo.be.
Rathaus, Grand Place. Geöffnet: täglich 9-18 Uhr. Cultural Center Jaques Franck, 94-96 Chausee de waterloo. Geöffnet: Di bis Fr 11-18.30 Uhr, Sa 11-13.30 und 14-18.30 Uhr, So 11-13.30 und 19-22.30 Uhr, E-Mail: info@d-tours.org.
Mit den Audioguide-Touren von "d*tours" lässt sich die Stadt auf eigene Faust entdecken. Mit MP3-Player wandert man allein und in Ruhe durch Brüssel und bekommt interessante Informationen zu den Sehenswürdigkeiten über Kopfhörer geliefert (auch in Deutsch). Dabei hat man die Auswahl zwischen drei Vierteln: Grand Place (Buchung Rathaus), Sainte-Catherine (Buchung nur online) und Marolles (Buchung Cultural Center Jaques Franck). Die Audioguides können beim Fremdenverkehrsamt am Grand Place (Hôtel de Ville) ausgeliehen, bzw. die Touren von der Website direkt auf den MP3-Player geladen werden.
Internet: www.d-tours.org.
47, rue du Houblon/Hopstraat, 1000 Brüssel. Tel.: 02 218 38 78, E-Mail: bruksel@skynet.be.
Für ungewöhnliche Entdeckungen fernab der Touristenpfade sorgt der gemeinnützige Verein Brukselbinnenstebuiten. Bei Busrundfahrten oder bei Spaziergängen zu Fuß erfahren die Teilnehmer Interessantes über Gestern und Heute, Stadtplanung und Stadtteilarbeit, über innovative Architektur und Grünanlagen, Einwohner, Verkehr oder Land- und Stadtflucht.
Internet: www.brukselbinnenstebuiten.be.
Grand Place 10/Grote Markt, 1000 Brüssel. Tel.: 02 511 49 87, E-Mail: belgian.brouwers@beerparadise.be. Geöffnet: täglich 10-17 Uhr. Metro: Gare Centrale.
Die berühmte Tradition des belgischen Bieres wird im Brauereimuseum des Belgischen Brauereiverbandes (CCB) lebendig dargestellt. Der Besucher kann hier Werkzeuge, Brau- und Gärbottiche, Würzepfannen und alle sonstigen Geräte einer Brauerei aus dem 18. Jahrhundert genauso kennen lernen, wie ein Zentrum der neusten Brautechnologie. Eine Bierprobe ist im Eintrittspreis eingeschlossen.
Internet: www.beerparadise.be.
29, rue Vautier/Vautierstraat, 1000 Brüssel. Tel.: 02 627 42 38 (24 Stunden), Reservierung Tel.: 02 627 42 34, E-Mail: info@sciencesnaturelles.be. Geöffnet: Mo bis Fr 9.30-17 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr, während der Schulferien Di bis So 10-18 Uhr. Metro: Trône, Maalbeek.
Das Naturwissenschaftliche Museum bietet mit dem Charme des 19. Jahrhunderts die Technologie des 21. Jahrhunderts. Eine auf der Welt einmalige Sammlung an riesigen Fossilien, Walskeletten, Muscheln, Mineralien und Mondsteinen ist hier zu sehen. Des Weiteren gehört zum Museum ein Vivarium, wo man lebende Vogelspinnen und anderes exotisches Getier erleben kann. Die interessanteste Attraktion des Museums bleibt jedoch Europas größte Dinosauriergalerie mit den berühmten Iguanodonten-Skeletten von Bernissart und einem Paläontologie- und Geologielabor für Kinder.
Internet: www.sciencesnaturelles.be.
9/11, rue de la Tête d'Or/Guldenhoofdstraat, 1000 Brüssel. Tel.: 02 514 20 48, E-Mail: info@mucc.be. Geöffnet: Di bis So 10-16.30 Uhr, Juli und August täglich 10-17 Uhr. Metro: Bourse, Gare Centrale.
In einem Land wo jeder Einwohner durchschnittlich 8,3 Kilogramm Schokolade pro Jahr konsumiert, darf man nicht überrascht sein, ein Schokoladenmuseum zu finden. Gezeigt wird auf drei Stockwerken die Entwicklung der Schokolade von der Entdeckung des Kakaos und seiner Ankunft in Europa bis zur Erstellung der berühmten Brüsseler Pralinen. Im Kellergewölbe demonstriert ein Schokoladen-Meister, wie aus der flüssigen Schokolade dank zahlreicher Kunststoffformen Pralinen kreiert werden. Während des Besuchs kann man Schokolade kosten und für die wahren Schokoladenliebhaber gibt es einen Verkaufsstand.
Internet: www.mucc.be.
Grand Place/Grote Markt, 1000 Brüssel. Kostenlose Führungen ohne Anmeldung Tel.: 02 548 04 47, Geführte Touren mit Anmeldung Tel.: 02 279 43 50, E-Mail: musea@brucity.be. Geöffnet: Mo bis Fr 9-17 Uhr, die Innenräume sind nur mit Führung zugänglich. Kostenlose Führungen durch das Rathaus (Anmeldung bis 15 Minuten vor der Führung): Mi um 13 Uhr (Niederländisch), um 14 Uhr (Französisch), um 15 Uhr (Englisch), So 11 und 16 Uhr (Niederländisch), 10 und 14 Uhr (Englisch), 12 und 15 Uhr (Französisch).
Metro: Gare Centrale, Bourse.
Das Brüsseler Rathaus ist sicher das schönste des Landes. Nicht nur wegen seiner unzähligen Skulpturen, die die reich durchfensterte Fassade schmücken, sondern auch wegen der fein abgestimmten Proportionen und der unvergleichlichen Schönheit seines 90 Meter hohen Turms, auf dessen Spitze der Erzengel Michael thront. Der erste Stein dieses prunkvollen, gotischen Bauwerks wurde im Frühjahr 1402 gesetzt. Bei der Bombardierung der Stadt durch Marschall de Villeroy im Jahre 1695 fiel das Rathaus den Flammen zum Opfer. Später wurde es aus den Ruinen vollständig wieder aufgebaut und erhielt sein heutiges Erscheinungsbild.
Gegenwärtig enthält das Rathaus eine wichtige Sammlung von Kunstwerken, insbesondere von wertvollen Brüsseler Wandteppichen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Allerdings handelt es sich nicht um ein Museum, da in dem Gebäude auch heute noch ein Teil der kommunalen Dienste untergebracht sind (die Büros der Beigeordneten des Bürgermeisters, das Gemeindesekretariat, der Protokolldienst usw.). Alle Säle der ersten Etage werden nach wie vor täglich benutzt, sei es für Sitzungen, Empfänge oder für Trauungen.
Internet: www.brucity.be.
60, rue Wiertz/Wiertzstraat, 1047 Brüssel. Tel.: 02 284 34 57, Fax: 02 284 35 30. Metro: Maelbeek, Trône.
Das Europäische Parlament möchte einer breiten Öffentlichkeit die Gelegenheit geben, das Parlament und seine Tätigkeit kennen zu lernen, und empfängt sowohl Einzelpersonen als auch organisierte Gruppen. In Brüssel gibt es Audioführungen für Einzelpersonen und während der Tagungen die Möglichkeit, an einer Plenarsitzung teilzunehmen.
Kostenlose Audioführungen im Plenarsaal des Europäischen Parlaments finden statt: Montag bis Donnerstag um 10 Uhr und 15 Uhr, Freitag um 10 Uhr. Termine für eine Teilnahme an einer Plenarsitzung des EP findet man im Tagungskalender. Führungen während der Tagungen des EP in Brüssel sowie an offiziellen Feiertagen und arbeitsfreien Tagen sind nicht möglich. Vorabreservierungen können nicht vorgenommen werden, man sollte sich 15 Minuten vor Beginn der Führung am Besuchereingang (Paul-Henri Spaak Gebäude, Rue Wiertz) einfinden. Die Führungen sind kostenlos und werden in allen Amtssprachen der EU durchgeführt (außer in Maltesisch). Besucher müssen mindestens 14 Jahre alt sein. Reisepass, Personalausweis oder Führerschein sind zu Registrierungszwecken mitzubringen.
Hinweise für behinderte Besucher
Informationen werden unter Tel.: 02 283 22 22, E-Mail: parlamentarium@europarl.europa.eu erteilt. Ein rollstuhlgerechter Zugang ist gewährleistet. Auf dem Multimedia-Guide können Videos in Gebärdensprache auf Englisch, Französisch, Deutsch und Niederländisch abgerufen werden. Zudem wird für hörgeschädigte Besucher eine spezielle einstündige Besichtigungstour angeboten. Das gesamte Zentrum ist mit Induktionsschleifen ausgestattet. Blindenhunde sind gestattet.
Internet: www.europarl.europa.eu.
Avenue du Parc Royal/Koninklijke Parklaan, 1020 Brüssel. Tel.: 02 551 20 20. Geöffnet: Schloss: für die Öffentlichkeit nicht zugänglich; Gewächshäuser: jährlich zwei Wochen im April/Mai (die genauen Besuchszeiten sind beim Fremdenverkehrsamt Brüssel zu erfragen). Tram 23, 52 bis Araucaria.
Im Norden Brüssels ist das Schloss von Laken/Laeken seit 1831 der Wohnsitz des belgischen Königs. Der klassizistische Palast geht auf Erzherzogin Marie Christine und ihren Gemahl den Herzog Albert von Sachsen-Teschen zurück, die unter der österreichischen Herrschaft Statthalter der Niederlande waren. Später ging das Schloss in den Besitz von Leopold I. von Belgien über, dessen Sohn Leopold II. das Schloss erweiterte und die berühmten Jugendstil-Gewächshäuser im Park erbauen ließ. Ende April/Anfang Mai sind diese der Öffentlichkeit zugänglich. In dem traumhaften Komplex aus Eisen und Glas gedeihen Farne, Palmen, Bananenstauden, Orchideen, Kamelien, Azaleen und Gummi- und Zimtbäume, die Königin Paola persönlich hegt. Am Rand der ausgedehnten Privatdomäne liegen der Chinesische Pavillon und der Japanische Turm, die Leopold II. seinerzeit importierte und mit Kostbarkeiten aus beiden Ländern füllte. Heute gehören sie zum Königlichen Museum für Kunst und Geschichte (siehe Musées d' Extrême-Orient).
Internet: www.monarchie.be.
Place des Palais/Pleizenplein, 1000 Brüssel. Tel.: 02 551 20 20. Geöffnet: jährlich von Ende Juli bis Anfang September. Metro: Trône; Tram 92, 93, 94 Royale.
Gegenüber dem Palast der Nationen liegt im Zentrum von Brüssel das Königliche Palais. Neben den Arbeitszimmern des Königs und der Königin und den Appartments für ausländische Staatsgäste befinden sich hier auch die Prunksäle, in denen die großen Empfänge veranstaltet werden. Der König selbst wohnt im Schloss im Stadtteil Laeken.
Während der Sommermonate ist das Palais traditionsgemäß für Besucher geöffnet. Dann hat man Zugang zu den monumentalen Sälen, Korridoren und Treppen, wobei der prächtige Thronsaal und der Spiegelsaal von besonderem Interesse sind. Hinter der Steinmauer, die den Palast umgibt, kann man die königliche Garde sehen, die allerdings nicht so farbenprächtig ist, wie die anderer europäischer Länder; die Wachablösung findet täglich um 14.30 Uhr statt.
Internet: www.monarchie.be.
5, rue des Francs/Frankenstraat, 1040 Brüssel. Tel.: 02 733 86 84, E-Mail: info@cauchie.be. Geöffnet: am ersten Wochenende im Monat 10-13 Uhr und 14-17.30 Uhr. Metro: Mérode.
Ein riesiges kunstvolles Sgraffito, das die Allegorien der Künste darstellt, bildet die Fassade des Cauchie-Hauses, das als eines der schönsten Art-Nouveau-Gebäude in Brüssel gilt. Der Maler und Innenarchitekt Paul Cauchie (1875-1952) entwarf das nur sechs Meter breite Haus selbst, als "Nest" für sich und seine Familie. Gemeinsam mit seiner Frau Lina prägte er das Haus mit vielfältigen Werken und setzen dabei das Prinzip eines Gesamtkunstwerkes um. Im Erdgeschoss befinden sich heute die Zimmer mit Original-Mobiliar; im Keller das Atelier mit Malereien von Paul und Lina Cauchie, Fotos und Original-Dokumenten.
Internet: www.cauchie.be.
Rue Marché aux Herbes/Grasmarkt, 1000 Brüssel. Geöffnet: ganzjährig rund um die Uhr. Metro: Gare Centrale.
Mit über 213 Metern Länge unter einem hohen Glas- und Stahldach gehören die St. Hubertus Galerien zu den größten überdachten Geschäftsstraßen in Europa, und zugleich zu den prächtigsten. Die unter Denkmalschutz stehende Passage im Florentiner Rennaissancestil aus dem 19. Jahrhundert bietet auch bei schlechtem Wetter Shoppingvergnügen der allerfeinsten Art. Neben edlen Boutiquen, Buchhandlungen und Luxusjuwelieren reihen sich elegante Cafés, Restaurants und Theater aneinander.
Internet: www.galeries-saint-hubert.com.
Place Poelaert/Poelaertplein, 1000 Brüssel. Tel.: 02 508 65 11, E-Mail: infodesk@regierdergebouwen.be. Geöffnet: Empfangshalle: Mo bis Fr 9-15 Uhr. Metro: Louise.
Der von Joseph Poelaert entworfene Kolossalbau (1866-1883) auf dem Galgenberg prägt die Innenstadt von Brüssel wie kein zweites Bauwerk. Der Koloss mit gigantischen Ausmaßen verfügt auf einer Fläche von 26.000 Quadratmetern über 27 Gerichtssäle, 245 Räume, acht Bibliotheken und 80 Archive und ist einer der größten Monumentalbauten Europas. In seinen labyrinthartigen Gängen kann man sich leicht verlaufen. Die 100 Meter hohe Kuppel ist mit Figuren geschmückt, die Gerechtigkeit, Gesetz, Macht und Gnade darstellen. Vom Vorplatz des Palastes genießt man eine weite und herrliche Aussicht auf den westlichen Teil der Stadt. Die Eingangshalle gilt als origineller Treffpunkt. Links davon geht es mit einem gläsernen Aufzug hinab in die Marollen.
Internet: www.buildingsagency.be.
266, chaussée de Haecht/Haachtesteenweg, 1030 Brüssel. Tel.: 02 215 66 00, E-Mail: info@autrique.be. Geöffnet: Mi bis So 12-18 Uhr. Tram 92, 93 Saint-Servais oder 90 Robiano.
Victor Hortas erstes bedeutendes Gebäude und wichtiger Bestandteil des Brüsseler Architekturerbes ist das Autrique-Haus aus dem Jahr 1893. Unter Anleitung von François Schuiten und Benoît Peeters - beide wohlbekannt in der Welt des Comic - wurde das Haus in den 1990er-Jahren sorgfältig renoviert und eingerichtet. Nun bietet es einen guten Einblick in den Wohnstil der damaligen Zeit. Anschließend lohnt ein Spaziergang durch die Avenue Louis Bertrand, wo sich imposante Fassaden aneinanderreihen.
Internet: www.autrique.be.
Rue du Chêne - Rue de l'Etuve/Stoofstraat - Eikstraat, 1000 Brüssel. Metro: Bourse.
Die berühmte Brunnenfigur eines urinierenden Knaben ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Auch unter dem Namen "Petit Julien" bekannt, hat die nur 61 Zentimeter große Statue die Herzen von Menschen auf der ganzen Welt erobert. Viele schicken dem kleinen Kerl Kleider - eine Tradition, die 1698 vom bayerischen Kurfürsten begründet wurde. Seine Kleidersammlung zählt mittlerweile rund 800 Uniformen und Dekorationen; die im Musée de la Ville de Bruxelles (Stadtmuseum/Maison du Roi) am Grand-Place bewundert werden kann. Während der Saison wird seine Garderobe täglich gewechselt; an besonderen Anlässen oder Feiertagen wird er entsprechend gekleidet: so trägt er am Jahrestag der Befreiung Brüssels eine Uniform des belgischen Armeekorps, das zuerst in der Stadt einzog; am Todestag des King of Rock'n'Roll verwandelt sich Manneken Pis in Elvis.
Internet: www.bruxelles.be/artdet.cfm/4328.
Square de l'Atomium/Atomiumsquare, 1020 Brüssel. Tel.: 02 475 47 75, E-Mail: info@atomium.be. Geöffnet: täglich 10-18 (saisonale Unterschiede). Der Ticketschalter schließt um 17.30 Uhr. Metro: Heysel.
Das begehbare Modell eines 165milliardenfach vergrößerten Eisenkristallmoleküls steht nach Jahren der Verwahrlosung und einer nachfolgenden Renovierung seit 2006 komplett runderneuert wieder für jedermann offen. In den neun Kugeln mit jeweils 18 Metern Durchmesser, die durch Stahlstreben miteinander verbunden sind, sind Ausstellungen und Filme zu sehen. Eine der Kugeln wurde speziell für Kinder eingerichtet und Schulklassen können dort sogar übernachten. Ein Aufzug bringt die Besucher in 25 Sekunden zur obersten Kugel des Atomiums. Dort befinden sich ein Restaurant sowie die Aussichtsplattform. Mehrere moderne Computerschirme zeigen und erklären hier im Detail, was in der Ferne zu sehen ist.
Neben dem Manneken Pis ist das Atomium, das anlässlich der Weltausstellung im Jahr 1958 erbaut wurde, das zweite Wahrzeichen Brüssels.
Internet: www.atomium.be.
Rue de la Régence/Regentschapstraat, 1000 Brüssel. Metro: Gare Centrale.
Brüssels aristokratisch geprägtes Stadtviertel Sablon ist am Hang zwischen Unterstadt und Oberstadt, südlich des königlichen Viertels, gelegen. In den Straßen und auf den Hauptplätzen findet man nicht nur alte Handwerkshäuser, sondern auch ultraschicke Boutiquen, Galerien, Antiquitätenläden und Schokoladengeschäfte von namhaften Chocolatiers wie Wittamer, Marcolini, Neuhaus, Godiva und Côte d'Or. Die edlen Restaurants und zahlreichen Straßencafés sind sowohl tagsüber als auch abends sehr beliebt. Auf dem oberen Teil des Place du Grand-Sablon, der bereits im 15. Jahrhundert als Marktplatz genutzt wurde, zieht am Wochenende ein Trödel- und Antiquitätenmarkt Neugierige an. Die Église Notre-Dame du Sablon ist ein sehr schönes Beispiel des spätgotischen Stils. Ihr gegenüber ist der Petit Sablon eines der lauschigsten Plätzchen der Stadt.
Internet: www.sablon-bruxelles.com.
Métro: Louise, Porte de Hal.
In den Marollen, dem Viertel des einfachen Volks, ist immer etwas los - das Viertel ist verrückt und durchgeknallt. Brüsseler Urtypen und Immigrantenfamilien aus Nordafrika sind im Schatten des mächtigen Justizpalastes genauso zu Hause, wie Künstler, Designer und Yuppies. Im 16. Jahrhundert lebte hier in der Rue Haute 132 auch der Meister altniederländischer Genremalerei, Pieter Breughel d. Ä. Wer morgens im Viertel unterwegs ist, der sollte den bunten Trödelmarkt auf dem Place du Jeu de Balle/Vossenplein besuchen. Hier findet man auch die letzten Kneipen der Stadt, in denen noch der alte Brüsseler Dialekt gesprochen wird, ein unverständliches Gemisch aus Wallonisch, Flämisch und Spanisch. Benannt wurde das Viertel nach den Schwestern der Marianischen Kongregation, die im 17. Jahrhundert angetreten waren, um vor Ort Dirnen und Säufer zu bekehren.
Metro: Trône; Tram 92, 93, 94 Royale.
Der elegante Königliche Platz wurde 1774 bis 1780 im Stil Ludwigs XVI. angelegt. Er ist neben dem Place des Martyrs das bemerkenswerteste neoklassizistische Ensemble von Brüssel und wurde unter österreichischer Herrschaft konzipiert. Durch seine nach außen abgeschlossene Form waren große Umzüge möglich und die Hofsleute konnten sich frei bewegen. In der Mitte des Platzes thront die Statue von Gottfried von Bouillon der seit 1848 den Baum der Freiheit ersetzt, der 1794 von den französischen Revolutionären anstelle der Statue von Karl von Lothringen gepflanzt worden war. Durch eine der Winkelarkaden gelangt man auf den Museumsplatz.
Metro: Gare Centrale.
Der Große Markt von Brüssel ist Mittelpunkt der Stadt und umumgänglich. Als einer der schönsten Plätze Europas wird er von 38 Zunfthäuser mit fantasievollen Barock- und Renaissance-Giebeln gesäumt und vom spätgotischen Rathaus dominiert. Bereits im 11. Jahrhundert war hier das Zentrum der Stadt. Der Grote Markt war Schauplatz aller großer Versammlungen, von Turnieren und öffentlichen Hinrichtungen. Heute ist er die größte Touristenattraktion von Brüssel mit zahlreichen Straßencafés und Restaurants, von deren Terrassen man einen schönen Blick auf die prunkvollen Fassaden hat. Im Juli endet auf dem Grand Place der sogenannte Ommegang, eine Prozession in historischen Kostümen, die bereits seit Mitte des 14. Jahrhunderts stattfindet. Alle zwei Jahre wird auf dem Großen Markt ein großer Blumenteppich ausgebreitet. Der Grand Place wurde von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.
Internet: www.ilotsacre.be.
Metro: Bourse.
Dieser Teil des Stadtzentrums, ein volkstümliches Viertel mit seit mehreren Generationen existierenden Fachgeschäften, war bis vor kurzem bei den Brüsselern selbst in Vergessenheit geraten. Künstler, Kreative und ein buntes Volk, auf der Suche nach einer erschwinglichen Wohnung, machten das Viertel allmählich zu einer der gesuchtesten Adressen der Hauptstadt. Heute ist den Brüsselern die Rue Dansaert, was den Antwerpenern das Modezentrum an der Nationalestraat ist: eine schicke Meile mit Designerläden, Cocktailbars, trendy Restaurants und Brüssels Künstlerschickeria. Auch in den umliegenden Straßen und Plätze zwischen Börse und Nouveau Marché aux Grains/Nieuwe Graanmarkt haben sich Boutiquen mit Avantgarde-Mode und Ateliers niedergelassen.
Rue Royale/Koningsstraat, 1000 Brüssel. Metro: Parc.
Gegenüber dem Palais Royal gelegen, ist der Parc de Bruxelles eine der größten Grünflächen in Brüssel. Er bietet Erholung von der Hektik der Stadt und eignet sich zum Relaxen. Jung und Alt treffen sich hier bei schönem Wetter. Der Ursprung des Parks geht bis auf das 11. Jahrhundert zurück, als auf dem heutigen Gelände ein Schloss mit anschließendem Wildreservat stand. Seine von zahlreichen Statuen gesäumten Wege bieten herrliche Perspektiven und führen immer wieder an erfrischenden Springbrunnen vorbei. Im Sommer finden regelmäßig Konzerte im Musikpavillon statt. Durch eine erstaunliche Besonderheit zeichnet sich der Graben zu beiden Seiten des mittleren Eingangs aus. Über die gesamte Länge seiner Stützmauer sind die Buchstaben V.I.T.R.I.O.L. angebracht. Eine Kurzform für einen alten Lehrsatz der Alchemie (zu Deutsch: Besuche das Innere der Erde, durch Läuterung wirst du den verborgenen Stein finden"). Es wird vermutet, dass sich Karl von Lothringen, der Großmeister des Deutschritterordens, mit intensiven Forschungen zum geheimnisvollen Stein der Weisen beschäftigte.
Avenue des Nerviens/Nerviërslaan, Avenue de la Renaissance/Renaissancelaan, 1000 Brüssel. Metro: Mérode, Schuman.
Der Parc du Cinquantenaire ist mit seinen 37 Hektar recht groß und beliebter Erholungsort der Brüsseler. Man kann richtig gut ausspannen oder auf den schönen Wegen spazieren oder joggen. Im Park selber befindet sich ein Komplex von Gebäuden und der mächtige Triumphbogen von 1905, in dessen angrenzenden Hallen sich heute Museen befinden: das Autoworld Museum, das Königliche Museum für Kunst und Geschichte sowie das Königliche Armeemuseum. In der Nordwest-Ecke des Parks liegt die Große Moschee, daneben der "Pavillon der menschlichen Leidenschaften" des Jugendstilkünstlers Victor Horta. Dieser erste Bau Hortas umschließt ein gewaltiges Marmorrelief von Jef Lambeau, dessen Kühnheit und Sinnlichkeit die Gemüter zur Entstehungszeit schockierten.
Boulevard de Centenaire/Eeuwfeestlaan, 1020 Brüssel. Tel.: 02 474 13 13, Infoline Tel.: 02 478 26 75, E-Mail: info@minieurope.eu und reservation@minieurope.eu. Geöffnet: Ende März bis Anfang Januar (Öffnungszeiten variieren; im Sommer an den Wochenenden auch nachts geöffnet). Metro: Heysel.
In der Miniaturlandschaft Mini-Europe am Fuß des Atomiums kann man auf einer Entdeckungsreise von Griechenland nach Großbritannien gelangen und rund 350 im Maßstab 1:25 genau nachgebaute Bauwerke des Alten Kontinents in Augenschein nehmen - vom Brandenburger Tor in Berlin bis zum Schiefen Turm von Pisa. Ergänzt wird Mini-Europa durch Informationstafeln zu den Ländern und ausgewählten Animationen, wie den Fall der Berliner Mauer oder den Ausbruch des Vesuv.
Internet: www.minieurope.com.
3, Avenue du Football et du Championnat/Voetbal en Kampioenschapslaan, 1020 Brüssel. Tel.: 02 478 43 20, E-Mail: info@oceade.be. Geöffnet: im Sommer von 10-21 Uhr, im Winter bis 18 Uhr, Wochenenden bis 21 Uhr. Metro: Heysel.
Subtropischer Wasservergnügungspark mit dem wärmsten Strand des Landes. Elf Rutschbahnen, verschiedene Formen von Wasseranimationen, Saunas sowie Dampbäder. Die neueste Attraktion ist die Rutschbahn "Anaconda", die größte Rutsche in den Beneluxländern.
Internet: www.oceade.be.
Die Metro in Brüssel ist nicht nur ein reines Fortbewegungsmittel, sondern auch eine riesige Kunstgalerie. 59 Haltestationen wurden von belgischen Künstlern mit Mosaiken, Skulpturen, Comicbildern und emaillierten Wandkeramiken verschönert. Dabei ist jede Station anders. An der Metro-Station Beurs/Bourse ist mit einem Gemälde von Paul Delvaux sicherlich das Highlight der unterirdischen Kunst vertreten. Das Brüsseler Fremdenverkehrsamt hält einen Führer zur Besichtigung der "Kunst im Untergrund" bereit.
Internet: www.stib.be/kunst-metro-art.html?l=en.
Der Comic Walk in Brüssel ist einzigartig in Europa. Auf einer etwa sechs Kilometer langen Route lässt sich die so genannte "neunte Kunst" hautnah erleben. In Übergröße sind rund 30 Hauswände mit dem Konterfei der Comic-Figuren geschmückt. In der rue de l'Etuve sieht man die Comichelden Tim, Struppi und Kapitän Haddock von Hergé an einer Hausfassade und Lucky Luke von Morris begegnet einem auf einer Hauswand in der rue de la Buanderie. 1991 entwickelte sich die Idee zu diesen so genannten "Murales" und die ersten Wandmalereien wurden nach Vorlage der Originale auf die Wände gebracht. Den Comicführer "Comicstrip Walk" gibt es gratis beim Touristenbüro in Brüssel.
56, rue Gheude/Gheudestraat, 1070 Brüssel. Tel.: 02 521 49 28, E-Mail: info@cantillon.be. Geöffnet: Mo bis Fr 9-17 Uhr, Sa 10-17 Uhr. Metro: Gare du Midi.
Die seit über 100 Jahren bestehende Familienbrauerei ist die einzige noch aktive in Brüssel, die dem Publikum zugänglich ist. Die wichtigsten Biere, die hier hergestellt werden, sind Lambic, Geuze, Kriek und Faro. Als Besucher hat man die Möglichkeit, das Museum mit original Maschinen, Fässern, Kesseln und Abfüllmaschinen zu besichtigen. Im März und September kann den Brauern beim Brauen sogar zugesehen werden. Die Touren schließen eine freie Bierprobe mit ein.
Internet: www.cantillon.be.
Mit der Bahn ab Brüssel Midi (Rtg. Louvain La Neuve Univ) bis Bahnhof Genval. Museum, 63, avenue Hoover, Genval, Tel.: 02 654 19 23. Geöffnet: täglich 9.30-12 Uhr und 13.30-16.30 Uhr. Sa/So 10-18 Uhr.
Der 18 Hektar große See von Genval, südlich von Brüssel gelegen, ist ein wunderschöner Ort für einen Ausflug. Hier gibt es Café-Terrassen sowie zahlreiche Wassersportmöglichkeiten. Im Wasser- und Springbrunnenmuseum wird die Geschichte der Wasserspiele von den Anfängen bis in unsere Tage nachgezeichnet.
Der Ort Genval wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von belgischen und englischen Familien mit Rang und Namen bewohnt, davon zeugen heute die Jugendstilvillen inmitten großer Parkanlagen. Im ehemaligen Kurbad von 1904 ist nun das schlossartige Fünf-Sterne-Hotel "Château du lac" untergebracht. Die Sprachgrenze verläuft übrigens in der Mitte des Sees: das Nordufer gehört zur flämischen Gemeinde Overijse, die Südhälfte zur wallonischen Gemeinde Genval-Rixensart.
Internet: www.lemuseedeleauetdelafontaine.be.
Route du Lion 315, 1410 Waterloo. Tel.: 02 385 19 12, E-Mail: info@waterloo1815.be. Geöffnet: April bis September 9.30-18.30 Uhr, Oktober bis März 10-17 Uhr. Für Gruppen werden Führungen angeboten, E-Mail: reservation@waterloo1815.be. TEC-Bus (Nr. 365a) ab Brüssel Gare du Midi bis Waterloo; Zug ab Brüssel Gare du Midi (Richtung Nivelles) bis Waterloo.
Der Name des kleinen belgischer Orts Waterloo, südlich von Brüssel, wurde zum Inbegriff der letzten und entscheidenden Niederlage Napoléons am 18. Juni 1815. Napoléons Truppen wurden hier von einer Koalitionsarmee unter dem Kommando des Herzogs von Wellington geschlagen. Das Schlachtfeld markiert der 45 Meter hohe Löwenhügel, der 1821 von Lütticher Arbeiterinnen aufgeschüttet wurde und auf welchem ein aus den erbeuteten französischen Kanonen gegossener Löwe thront. Das Besucherzentrum am Löwenhügel informiert mit einem großen Modell der Schlachtfelder und einem Film über das blutige Drama, dessen Schauplatz sich von der Kuppe des Löwenhügels überblicken lässt.
In der Stadt Waterloo können Besucher das Wellington Museum besichtigen (Chaussée de Bruxelles 147), das anhand von Kupferstichen, Waffen, Dokumenten und Schaukästen den politischen Kontext in Europa anno 1815 sowie den Ablauf der Schlacht zeigt. Alle fünf Jahre wird die Schlacht an den Originalschauplätzen von Hunderten von Darstellern nachgestellt.
Internet: www.waterloo1815.be.
Mit dem Zug ab Brüssel Gare du Midi bis Leuven.
Die Hauptstadt der Provinz Flämisch Brabant, 20 Kilometer östlich von Brüssel am Fluss Dijle gelegen, ist eine traditionsreiche Universitätsstadt.
Die 1425 gegründete Universität ist die älteste Belgiens. Für einen Ausflug ist Leuven wegen des regen studentischen Lebens und seiner architektonischen Reichtümer sehr zu empfehlen: die alten Kollegien, der Beginenhof aus dem 13. Jahrhundert, die Peterskirche mit dem "Letzten Abendmahl" von Dirk Bouts oder die Sankt Gertrudkirche mit ihrem wunderschönen Chorgestühl laden zu Besichtigungen ein. Die bekannteste Sehenswürdigkeit Leuvens ist das gotische Rathaus (erbaut von 1439 bis 1468) von Sulpitius van Vorst und Matheus de Layens am Großen Markt. Es gilt als eines der schönsten Bauwerke der Spätgotik in Europa. Leuven ist auch die Hauptstadt des Bieres und reich an stimmungsvollen Kneipen.
Internet: www.leuven.be.
Zug ab Brüssel Gare du Midi (Richtung Ostende) bis Brügge.
Lohnenswert ist ein Ausflug nach Brügge - dem "Venedig des Nordens". Brügge war einst Hansestadt und ist heute eine Stadt zum Verlieben - mit malerischem, historischem Stadtbild und vielen Traditionen. Der Aufbau der Altstadt entspricht in wesentlichen Grundzügen noch der mittelalterlichen Stadtanlage, auch wenn die Stadtmauern nicht mehr existieren. Grachten, Brücken, Plätze und Gässchen bilden ein malerisches Ensemble, durch dass man stundenlang flanieren kann. Brügge ist aber auch modern, mit einem umfangreichen Angebot an Kultur. Im Jahr 2002 war die Stadt Kulturhauptstadt Europas. Die Hauptsehenswürdigkeiten sind unter anderem die Heilig-Blutbasilika, die St. Salvatorskathedrale, das Rathaus, die Propstei, der Große Markt mit Belfried sowie das Gruuthusemuseum. Mit dem Fahrrad, auszuleihen bei der Gepäckannahme im Bahnhof, kann die Stadt und das Umland erkundet werden.
Internet: www.brugge.be.
Domein van Bouchout/Nieuwelaan 38, 1860 Meise. Tel.: 02 260 09 70. Geöffnet: April bis September täglich 9.30-18.30 Uhr, Oktober bis März täglich 9.30-17 Uhr. Die Kasse schließt 30 Minuten zuvor. Zug ab Brüssel Gare du Midi (Richtung Esplanade) bis Meise; De Lijn-Bus (Nr. 250/251) ab Brüssel bis Meise/Bouchout Kasteel.
In diesem 92 Hektar großen Staatsgut befindet sich das historische Schloss von Bouchout mit seinem viereckigen Turm aus dem 14. Jahrhundert. Der Park, mit seinen jahrhundertealten Bäumen, Weihern und ausgedehnten Grünflächen bietet die Möglichkeit zu langen Spaziergängen. Der nationale botanische Garten besitzt eine der größten Pflanzensammlungen Europas. Mehr als 18.000 Pflanzen gedeihen im Park und in verschiedenen Außenanlagen wie beispielsweise in den Sammlungen der Heilpflanzen und Kräuter. Die Hauptattraktion sind die Gewächshäuser, ein Hektar großer Glaskomplex, in dem zahllose verschiedene Pflanzenarten aus der ganzen Welt wachsen.
Internet: www.br.fgov.be.
Route Baccara 1, 7090 Ronquières. Tel.: (078) 05 90 59 (Mo bis Fr 8-17 Uhr), E-Mail: info.voiesdeau@hainaut.be. Geöffnet: Ende März bis Ende Oktober täglich 10-19 Uhr (letzter Besucher 17 Uhr). TEC-Bus (Nr. 63) ab Braine-le-Comte und Nivelles (Haltestelle "Canal"); mit dem Auto auf der E19 Richtung Mons/Paris (Ausfahrt Nr. 20 Feluy-Petrochimie). Ein Rundgang von circa zwei Stunden sowie Schifffahrten von ca. einer Stunde werden angeboten.
Ein technisches Schauspiel der besonderen Art ist die schiefe Ebene von Ronquières, ein gigantisches Schiffshebewerk am Kanal von Charleroi nach Brüssel. Das 1968 in Betrieb genommene Schiffshebewerk besteht aus zwei mit Wasser gefüllten Trögen von 90 Metern Länge und zwölf Metern Breite und bewältigt auf einer Gesamtstrecke von 1.432 Metern in circa 90 Minuten einen Höhenunterschied von 68 Metern. Die Anlage wird überragt vom 154 Meter hohen Kontrollturm mit einer Aussichtsplattform, von der man ein einmaliges Panorama genießen kann. Im oberen Maschinenhaus befindet sich ein Besucherzentrum. Vom unteren Ende des Hebewerkes fahren im Sommer Ausflugsboote über die "schiefe Ebene".
Internet: www.ronquieres.be.